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Großes Kino für die Ohren

21. April 2014

Osterkonzert stand unter dem Motto Filmerfolge

 

Filme sind heutzutage multimediale Erlebnisse. Ohne Musik wäre ein Kinofilm kaum denkbar - schon in der Stummfilmzeit erzeugten Pianisten oder ganze Orchester mit ihrer Begleitung die entsprechende Stimmung. Nach dem Konzert des Musikvereines Windschläg am Sonntag kann man sich durchaus fragen, ob nicht sogar der Ton nachhaltigere Eindrücke hinterlässt als die bewegten Bilder.

 

Das von Dirigent Ralf Breßlein abwechslungsreich zusammengestellte Programm erinnerte an große Filme aus der Zeit von 1960 bis heute.

 

Gleich zum Einstieg donnerten die Kampfflugzeuge von "633 Squadron" aus dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1964 über die beeindruckten Zuhörer hinweg, um ein Tanklager der Wehrmacht in die Luft zu sprengen.

 

Im zweiten Stück, das die Highlights aus "Independence Day" akustisch umsetzte, waren es sogar die Raumschiffe, die nach Krieg und Terror den Frieden unter dem Sternenbanner einleiteten. Die"Mission" startete mit einem einfühlsamen Trompetensolo von Simon Holdermann.

 

1990 schaffte der totgesagte Western einem neuen Durchbruch mit dem Film "Der mit dem Wolf tanzt". Der Frontwechsel des amerikanischen Offiziers John Dunbar zu den Indianern war seinerzeit nicht nur filmisch, sondern vor allem musikalisch beschrieben worden. Auch dieser Beitrag sah im Arrangement von Frank Bernaerts zu Beginn und am Ende Trompetensoli vor, die von Fabian Fehrenbach von der Empore aus mit Bravour gemeistert wurden.

 

In der Reihe mehrerer Indiana Jones - Filme ist gemeinsames Erkennungsmerkmal der "Raiders March". Dieses Stück wird in den unterschiedlichsten Arrangements von vielen Blaskapellen gerne in das Programm genommen - die Windschläger Musiker konnten bei der Version von Marcel Saurer buchstäblich alle Register ziehen. Insbesondere die Trompeten leisten hierzu wieder einen hervorragenden Beitrag.

 

Die 37, 21 Quadratmeter eines Boxringes zauberte die Kapelle anschließend in die Festhalle: Das Musikalische Leitthema der sechs Rocky Filme mit Sylvester Stallone "Gonna Fly Now" ist sozusagen die Hymne des Boxsports geworden.

 

Nach der Pause war mit "Charles Chaplin" der anspruchsvollste Beitrag des Konzertes zu hören. Der große Schauspieler war nicht nur nebenbei Geigen - und Cellospieler, sondern komponierte auch etliche Musikstücke selbst. In den Beiträgen aus den verschiedenen Chaplin - Filmen konnten sich die Register abwechselnd einzelne Themen zuspielen und ergänzten sich eindrucksvoll.

 

Heftig in Schwung brachte die Musikkapelle das Publikum mit den Melodien aus dem Film Blues Brothers im Arrangement von Anthony Kosko. Nicht nur die "rauchigen" Saxophone mit den Solis von Ralf Kretschmann brachten die entsprechenden Eindrücke in die Halle - die Musiker sorgten auch für ein optisches Highlight, waren sie doch alle einschließlich Dirigent mit schwarzen Hüten und Sonnenbrillen zu Blues Brothers geworden.

 

Ein Medley mit großen Filmmelodien aus den 1960er und 1970er-Jahren erfreute anschließend das Publikum. Nochmals konnten die Trompeter zeigen, dass sie sich auf das Konzert gut vorbereitet hatten: Angeführt vom Solisten Albrecht Haury begleiteten Simon Holdermann, Fabian Fehrenbach und Nico Schmidt mit ihren gedämpften Instrumenten die Themen.

 

"Mission Impossible" stand zum Abschluss auf dem Programm. Die Mission des Mottoprogrammes war für Windschlägs Kapelle allerdings keine unmögliche Angelegenheit - anhaltender Beifall war der Lohn für die fleißige Probenarbeit und die wunderbare Stimmung, die die Musiker nicht nur akustisch, sondern auch durch die passende Dekoration vermitteln konnten.

 

Ohne Zugaben durften die Musiker nicht von der Bühne - Mit dem "Momento di Morricone" von Johan de Mey waren sie bei einem der der größten Komponisten von Filmmusik angekommen. Die Zuhörer erinnerten sich an "Zwei glorreiche Halunken" oder "Spiel mir das Lied vom Tod"; galoppierende Pferde waren im klassischen Western - Sound zu vernehmen. Besondere Effekte erzielten die Flöten, und Terry Page griff zum Banjo.

 

Den heiteren Schlusspunkt setzten die Musiker schließlich mit der Erkennungsmelodie aus der Muppets - Show. Das begeisterte Publikum, von Moderator Tobias Blos launig mit hintergründigen Informationen durch das Programm geführt, ließ die Eindrücke beim Nachfeiern in der Halle oder in der Casablanca - Filmbar lange nachwirken.